Stärken sind wie die Wurzeln eines Baums – sie geben Halt, tragen uns durch Herausforderungen und lassen uns wachsen. Doch oft sind wir uns unserer Stärken gar nicht bewusst. Genau das wollte ich ändern und habe mich auf die Reise gemacht, meine Stärken gezielt zu entdecken. Heute möchte ich dir zeigen, wie du das ebenfalls schaffst – ohne komplizierte Tools oder langwierige Tests, sondern mit einfachen, aber effektiven Schritten, die ich selbst erprobt habe.

Meine persönliche Reise zur Stärkenanalyse

Vor einiger Zeit hatte ich ein wichtiges Mitarbeitergespräch vor mir. Ich wollte nicht nur gut vorbereitet sein, sondern auch ein klares Bild davon haben, welche Stärken ich mitbringe – nicht nur aus meiner eigenen Sicht, sondern auch aus der Perspektive anderer.

Schritt 1: Die eigenen Stärken entdecken

Mein erster Schritt war, mir selbst bewusst zu machen, worin ich eigentlich gut bin. Ich nahm einen Stapel Post-its und schrieb auf jede Karte eine Stärke, die mir einfiel. Anfangs war das gar nicht so einfach. Warum? Weil die Dinge, die uns leichtfallen, oft so selbstverständlich wirken, dass wir sie nicht als Stärken erkennen. Dinge, die mir Freude bereiten und mich mit Energie füllen, sah ich nicht sofort als etwas Besonderes. Trotzdem schaffte ich es, mindestens fünf Karten zu füllen.
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Schritt 2: Den Blick von außen einholen

Da ich wusste, dass ich einen blinden Fleck haben könnte, wollte ich auch andere um ihre Einschätzung bitten. Ich sprach fünf Personen aus meinem Umfeld an – darunter Freunde, Kolleg:innen und meinen Vorgesetzten. In einem kurzen Gespräch fragte ich sie: „Welche Stärken siehst du bei mir?"
Jede genannte Stärke schrieb ich ebenfalls auf eine Karte. Ich fragte weiter, bis ich mindestens 5 zusammen hatte. Anschließend bat ich sie, die Karten in eine Reihenfolge zu bringen – von der wichtigsten bis zur weniger wichtigen Stärke. Dann numerierte ich sie nach Wichtigkeit von 1 bis 5. Die Gespräche waren nicht nur hilfreich, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit, aus einer anderen Perspektive zu erfahren, wie ich wahrgenommen werde. Besonders spannend fand ich, dass manche Stärken genannt wurden, an die ich selbst nie so gedacht hätte.
Ich habe natürlich auch Online-Fragebogen-Tools ausprobiert, und meistens decken sich die Stärken aus den Gesprächen mit den Ergebnissen solcher Tools. Dennoch gibt es im Gespräch mit Personen oft Nuancen, die die Tools nicht abbilden können. Diese zusätzlichen Perspektiven machen die Methode so wertvoll.
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Schritt 3: Gemeinsamkeiten finden

Mit all den Karten vor mir setzte ich mich hin und begann, die genannten Stärken zu clustern. Wenn jemand meinte, ich sei gut im Zeichnen, und ein anderer sagte, ich könne komplexe Ideen visuell darstellen, dann kamen diese Karten in eine Gruppe. Ebenso fasste ich ähnliche Stärken wie „Infos zusammenfassen & ordnen“, „Abstraktionsfähigkeit“ und „strukturiert denken“ in einem Cluster zusammen. Auch „schnelle Auffassungsgabe“ und „Aufgaben richtig interpretieren“ fanden sich in einem gemeinsamen Haufen wieder. So entstanden kleine „Stärken-Haufen“, die eine klare Struktur in die Vielfalt brachten.
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Schritt 4: Priorisieren und bewerten

Der letzte Schritt war die Bewertung. Ich vergab Punkte: 5 Punkte für die wichtigste Stärke, 4 für die zweitwichtigste und so weiter. Anschließend rechnete ich die Punkte aus allen Clustern zusammen. Das Ergebnis war eine klare Reihenfolge meiner Stärken – eine Kombination aus meiner eigenen Einschätzung und dem Feedback anderer.
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Warum ich diese Methode immer wieder nutze

Dieses Vorgehen hat sich für mich als so hilfreich erwiesen, dass ich es seitdem regelmäßig anwende – besonders mit neuen Vorgesetzten. Kurz vor einem ersten Mitarbeitergespräch frage ich oft nach einem kurzen Termin, um über meine Stärken zu sprechen. Dieses Gespräch hat mir oft mehr gebracht als die verordneten Mitarbeitergespräche. Es schafft nicht nur Klarheit, sondern öffnet auch die Tür für ein konstruktives Gespräch über meine berufliche Entwicklung.
Das Feedback zeigt mir, wie andere meine Fähigkeiten sehen, und gibt mir oft neue Impulse. Gleichzeitig legt es den Fokus auf das, was ich gut kann, anstatt Schwächen in den Vordergrund zu rücken. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass es mehr bringt, an den eigenen Stärken zu arbeiten, als Schwächen zu „kitten“.

Warum Stärken so wichtig sind

Eine Sache, die ich im Kurs "The Science of Well-Being" gelernt habe, hat mich nachhaltig beeindruckt: Menschen, die ihre Stärken kennen und gezielt einsetzen, sind glücklicher und erfüllter. Statt dich auf Schwächen zu konzentrieren, liegt der Fokus darauf, das auszubauen, was du bereits gut kannst. Das gibt nicht nur Selbstvertrauen, sondern auch echte Freude am Tun.

Fazit: Deine Stärken – dein Schlüssel zum Erfolg

Die eigene Stärkenanalyse ist ein kraftvolles Tool, um sich selbst besser kennenzulernen und die Weichen für ein glückliches, erfülltes Leben zu stellen. Ich lade dich ein, es selbst auszuprobieren – du wirst erstaunt sein, welche Schätze in dir schlummern.
Viel Erfolg auf deiner Reise zu deinen Stärken und lass mich wissen, wie es dir ergangen ist!
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